Jubiläum 2017: Benefizkonzert des Polizeiorchesters Bayern

Am 08.10.2017 war das Polizeiorchester Bayern in der Rothtalhalle in Horgau zu Gast, um im Rahmen unseres Jubiläumsprogramms ein Benefizkonzert zugunsten der Kartei der Not zu spielen. Die Rothtaler Musikanten bedanken sich bei allen Besuchern und Spendern für den überragenden Zuspruch zur Veranstaltung. Hier die Berichterstattung der Augsburger Allgemeinen Zeitung:

So ein hochwertiges Orchester ist selten hier zu Gast: Am Sonntag hat das Polizeiorchester Bayern „Glanz in diese Halle gebracht“, so formuliert es Maximilian Holland, der Vorsitzende des Horgauer Musikvereins. Die knapp 50 studierten Berufsmusiker in den blauen Polizeiuniformen füllen die Rothtalhalle mit sinfonischer Blasmusik vom Feinsten.

An diesem Abend spielen sie für die Kartei der Not, das Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeine. Das erstklassige Orchester lockt Menschen aus der ganzen Region an. Organisiert hat das Konzert der Musikverein Rothtal zu seinem 50-jährigen Bestehen. Was die meisten Zuhörer nicht ahnen dürften: Wie viel ehrenamtliche Arbeit in dem Abend steckt. Der Musikverein ist ja sowieso schon ein zeitintensives Hobby. Inklusive Proben meistern die Horgauer etwa 100 Termine im Jahr. Auch beim Benefizkonzert haben die Vereinsmitglieder einiges zu tun.

Vier Damen empfangen die Gäste an der Garderobe. Eine von ihnen ist Tanja Hoppe. Sie spielt in der Blaskapelle Klarinette, und „helfen gehört natürlich dazu“, sagt sie. Doch ein Konzert, bei dem sie nicht selbst spielt, ist schon irgendwie komisch: „Ich habe mir heute öfter gedacht: Hast du nicht dein Instrument vergessen?“ Nein, an diesem Abend sind die Profis dran. „Das ist schön, einfach mal zuzuhören“, sagt Angelika Unger, die ebenfalls an der Garderobe steht.

Ungefähr 25 seiner Leute sind an diesem Tag im Einsatz, schätzt Maximilian Holland. Sie begrüßen die Besucher, bringen Ehrengäste an ihren Platz, verkaufen Getränke und CDs. Die Vorbereitungen gingen natürlich schon vorher los. Am Samstag bauten die Helfer Bühne, Lichttechnik und Stühle auf, auch um Werbung haben sie sich gekümmert. Und sie baten bei den örtlichen Firmen um Spenden. Diese kommen ebenfalls der Kartei der Not zugute, genauso wie die Gaben der Konzertbesucher.

Die Dirigentin des Abends, Diliana Michailov, hat ein hochwertiges Programm sinfonischer Blasmusik zusammen gestellt. Die „musikalische Promenade“, so der Titel des zweieinhalbstündigen Konzerts, führt nach Finnland, Russland, Bulgarien, England, Brasilien und Amerika. Eine große Route – doch sie vergeht wie im Flug.

In der Pause hat Thomas Christ besonders viel zu tun. Er verkauft Getränke. „Ich bin hier seit über 40 Jahren aktiver Musiker“, erzählt er, während er die Bier- und Limoflaschen sortiert. Welches Instrument? „Ich spiele Trompete – immer zu laut“, antwortet er und lacht. Weil er auch Kassierer des Vereins ist, helfe er „automatisch“ bei jedem Fest mit. Wie viel Geld bei dem Benefizkonzert für die Kartei der Not zusammen gekommen ist, steht noch nicht fest. Holland ist auf jeden Fall zufrieden. Mehr als 400 Gäste kamen – „so viele, wie ich es mir erträumt hatte“. Kurz vor Konzertbeginn hatten die Helfer sogar noch die restlichen Stühle aus dem Lager geholt, weil die Reihen sich so schnell gefüllt hatten.

Besonders gut kommt beim Publikum die Jazz Suite Nr. 2 von Dimitri Schostakowitsch an. Mit der Musik des Kinoerfolgs „Robin Hood – König der Diebe“ füllt das Orchester die Halle dann mit bombastischen Klängen. Verspielt wird es bei „Tico-Tico“ aus Brasilien. Zwar folgt niemand der Aufforderung der Dirigentin, den Platz vor der Bühne zum Tanzen zu nutzen, dafür tanzen die Finger und Schlägel auf den Instrumenten. Bei den Profis klingt das trotzdem alles leicht. Doch mit dem „Bulgarischen Tanz“ von Zbysek Bittmar mit seinen rhythmischen Unregelmäßigkeiten und ungewöhnlichen orientalischen Klängen hatten selbst sie ihre Mühe, gibt Klarinettist und Moderator Peter Seufert zu. Gut, dass in dem international besetzten Orchester auch drei Bulgaren sind: Die hätten sie „in die Mangel genommen“, erzählt er schmunzelnd. Und so begeistert auch dieses Stück die Zuschauer. Sie lassen die Musiker erst nach zwei Zugaben von der Bühne.

Für die Horgauer Musikanten ist der Abend da noch nicht vorbei. Dank vieler Helfer ist die Halle um 22 Uhr wieder komplett aufgeräumt, am Montag haben sie noch die 50 Plakate wieder eingesammelt, die sie im Landkreis aufgehängt hatten. „Nun können wir uns wieder auf unsere eigene Musik konzentrieren“, sagt Holland.

von Manuela Bauer

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